Die TSV-Saisonvorschau 2017/2018 - Die E-Jugend

Geschrieben von dem kleinen Onomastiker. Veröffentlicht in Jugend 2017/18

Heute: Die Beueler E-Jugend im Sommer 2017

tsv bonn e jugend all 2017 18 

 

 

 

 f benninghoff luehl

DSC 1938Der Star ist der Coach

Richtig gelesen: Der Star ist ausnahmsweise einmal der Trainer und nicht die Mannschaft. Irgendwann musste das jetzt mal sein. Eine kleines, maßvolles, aber durchaus angebrachtes Loblied auf Florian Benninghoff-Lühl. Ein echtes Kind der TSV. Keine Sorge, für seine Memoiren ist es dann doch noch ein wenig früh und dafür hat der gerade einmal Sechsundzwanzigjährige auch noch zu wenig zu bieten. Aber eine Saisonvorschau der TSV - und gerade die der E-Jugend - scheint momentan genau der passende Rahmen für so eine zärtliche blaugelbe Streicheleinheit zu sein.

 

DSC 9538Denn normal oder selbstverständlich ist der Werdegang des Trainers Benninghoff-Lühl wahrlich nicht. Vielleicht sollte man ihn im beispielhaften Fall der E-Jugend sogar eher, ganz nach Englischem Vorbild, lieber "Teammanager" nennen? Denn eine der vielen guten Eigenschaften als Jugendbetreuer ist tatsächlich sein Blick für das große Ganze; für die komplette Altersstufe und deren Förderung im ganzheitlichen Rahmen nach Möglichkeiten in der TSV.

Übrigens auch die passende Gelegenheit, einmal Aufklärung in Sachen des nicht alltäglichen Nachnamens, "Benninghoff-Lühl" zu betreiben. Der kommt nämlich nicht, wie allseits vermutet, als Doppelname durch Florians Eltern, Petra und Peter, zustande. Nein, die Nummer geht allein auf das väterliche Konto. Denn die Spur führt in den ehemaligen Rittersitz Krudenburg im Landkreis Lippe bei Wesel, wo der Ur-,Ur- Opa unseres jungen Protagonisten offensichtlich im späten 19. Jahrhundert eine clevere und damals nicht unübliche "Zweckehe" zum beiderseitigen Erhalt der namhaften Gütereien einging: hier der "Benning Hof", dort der "Lühls Hof". Fortan betrieb die neu gegründete Linie derer von Benninghoff-Lühl formidabel die Bewirtschaftung ihrer Ländereien, aber immer auch eine kleine, aber fein florierende Kornbrennerei:

DSC 9501"Ob wärmer oder kühler, trink zur Vorsicht einen Lühler!"

Sorry, für den winzigen Exkurs in die heimische Onomastik und darum fix zurück zum Thema “Florian“, der sich als ehrgeiziger (aber nicht immer ganz einfacher) Spieler unserer ersten Herrenmannschaft durchaus den Status eines Stammspielers auf Rückraummitte erworben hat. Auch als Übungsleiter war Flo früh bereit, Verantwortung zu übernehmen. Bereits im Jahre 2010 bastelt er seine Trainer-C-Lizenz bei HVM-Stammausbilder, Hans Juchem. Im Herbst 2015 erfolgte die Erweiterung auf die B-Lizenz. Hierbei war Eric Wudtke sein Lehrer und Mentor (der aktuell jüngst mit den DHB-Junioren als zuständiger Bundestrainer bei der U21-WM in Algerien immerhin Vierter wurde). Natürlich hat FBL schon immer parallel diverse TSV-Teams erfolgreich betreut und trainiert, so u. a. die damalige weibliche C-Jugend (genau, der spätere Bundesliga-Jahrgang) und zusammen mit Gerd Flory auch den männlichen Jahrgang 97/98 auf HVM-Ebene (immerhin Verbandsligameister in der C, später Nordrheinliga).

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Doch vor drei Jahren erfolgte eine gewisse Zäsur im Trainer-Werdegang von Florian. Die Koordinaten änderten sich. Was ist gut für die TSV? Was braucht der Verein? Wo werde ich gebraucht? Gerade im nachrückenden männlichen Bereich, sind damals Versäumnisse unübersehbar, die einen weiteren Verbleib der Beueler auf Mittelrheinebene unmöglich machen. Um den Anschluss nicht grundlegend zu verpassen, übernimmt er in Absprache mit der damaligen Jugendleitung 2014 zunächst die E-, in 2015 dann zusätzlich die D-Jugend und im letzten Jahr sogar C, D und E parallel zueinander. Getreu dem Motto: "die besten Trainer gehören für die Grundausbildung nach unten." Volltreffer! Seitdem geht es wieder bergauf mit dem TSV-Nachwuchs, denn Benninghoff-Lühl liefert! In der Saison 2014/2015 wird die Beueler E-Jugend aus dem Nichts fast schon sensationell Zweiter, in den beiden darauf folgenden Spielzeiten wird die TSV bei den Neun- und Zehnjährigen sogar Kreismeister. Parallel dazu wird die D-Jugend unter seiner Regie bei der Talentiade verblüffend, wie überraschend HVM-Zweiter und Dritter. Noch wichtiger aber als die Erfolge, ist seitdem die durchgängig sehr gute handballerische Ausbildung der rechtsrheinischen Kinder. Dabei ist Flo kein Testspiel zu viel und keine Trainingsstunde zu lästig. Üben, üben, üben mit Spaß, aber ganz klaren Inhalten.

DSC 9035Dazu knöpft sich Flo auch die Jugendtrainer in seinem Umfeld vor. „Coach the Coach.“ Er fordert und fördert. Julius Palmen ist auf einem richtig guten Weg, Franz Krohn hat ebenfalls Blut geleckt, Chris Gerhatz gehört fast schon zum alten Eisen und auch Terehov & Co. sind schon an gleicher Stelle zurecht hoch gelobt worden. Eine maßgebliche Triebfeder für deren Entwicklung? Klar, unser 26-jähriger VWL-Student, bei dem zu "befürchten" ist, dass er in Kürze auch einmal auf die Ziellinie seines Studiums einbiegt. Doch was nicht zu befürchten ist, das Flo anschließend als möglicher Berufseinsteiger für das junge TSV-Gemüse keine Verantwortung mehr tragen will. Da wird er (hoffentlich) alternative Wege und Mittel finden - wenn auch logischerweise nicht mehr in diesem Umfang, wie heuer. Der Bursche ist definitiv Gold wert für die TSV-Handballjugend.

Trainer bei der TSV Bonn rrh.Doch wo eine gute Trainercrew erfolgreich am Werk ist, müssen selbstverständlich auch ausreichend motivierte Kinder am Start sein. Und um die geht es bei dieser Saisonvorschau schließlich in erster Linie. Sie sind die eigentliche Basis, die Triebfeder, jeder Jugendarbeit. Und gerade diese Breite stimmt in den letzten Jahren bei der TSV. So tummeln sich kontinuierlich deutlich über 40 Pänz in den clever verschieden zusammengestellten Übungseinheiten der Woche. Dabei ist das mittlerweile obligatorische Teamplanbuch nicht nur eine unverzichtbare Trainingshilfe, dass besonders in der E-Jugend vorbildlich und konsequent genutzt wird.

Auch in Sachen Mannschaftsmeldung übt sie die TSV bei den Neun- und Zehnjährigen in Kontinuität. Drei Mannschaften sind das Maß der Dinge: zwei Jungenteams und eine reine Mädchenmannschaft. Waren es dabei in den vergangenen Jahren immer die Mädels, die zahlenmäßig ein wenig schwach besetzt waren, so ist auch diese kleine Baustelle mittlerweile repariert. 26 Jungs und immerhin 17 Mädchen sind es aktuell und offiziell - wobei immer noch ein paar Kinder im Probestadium durch den Orbit der E schwirren.

 

So wird unsere weibliche E-Jugend, um die sich maßgeblich Paula Ohm mit Hilfe von Jenny Herlein kümmern werden, garantiert eine prima Rolle in der rein weiblichen Kreisklasse des Handballkreises spielen. Seit langer Zeit gibt es endlich wieder genügend Mädchenmannschaften im BES-Land für so eine pure weibliche Spielklasse und mittendrin natürlich auch die TSV. Prima Geschichte!

 

Mittendrin im Geschehen der Kreisklasse, Gruppe B, sieht sich auch die Truppe der männlichen E2-Jugend mit ihrem Coach, Christoph Gerhartz, der heuer von Dennis Herlein unterstützt wird. Passend zur BES-Gruppeneinteilung tummeln sich in der Beueler Zweiten viele jüngere Spieler des Geburtsjahrganges 2008 bzw. Handballanfänger, die möglicherweise noch etwas Zeit der Reife benötigen. Die sind hier genau richtig aufgehoben, denn bei Chris ging es in den vergangenen Jahren in gleicher Funktion, immer gut gelaunt, aber keinesfalls erfolglos zur Sache.

 

Fordern und fördern. So wird es Florian auch bei der E1 halten und wird in der kommenden Saison die Zügel etwas mehr an Chris Gerhartz delegieren. In der Erstvertretung werden traditionell die älteren bzw. leistungsstärksten E-Jugendlichen zusammen gezogen. Einmal Vizemeister, zweimal hintereinander Kreismeister. Die blaugelbe Latte liegt vermeintlich hoch. Wer aber aus den Spitzenplatzierungen unserer E1 in den letzten Jahren einen Automatismus folgert, der liegt natürlich falsch. Die Ausbildung und auch der Spaß unserer Handballkinder stehen an erster Stelle. Entwickelt sich daraus auch Erfolg – umso besser. Das muss aber nicht zwangsläufig immer eine Topposition sein. Die Eindrücke aus dem Frühjahr lassen nämlich durchaus den relativierenden Schluss zu, das da die Nachbarn von der HSG Geislar-Oberkassel und der HSG Siebengebirge durchaus sehr leistungsstark unterwegs sind. Auch Euskirchen und Rheinbach lauern in der Voreifel. Also schön vorsichtig, mit allzu euphorischen Prognosen...

 

Was aber das Gesamtpaket und die Perspektive insgesamt angeht, dürfte die E-Jugend der TSV Bonn in der Saison 2017/2018 jedenfalls wiederum mit einem „sehr gut“ eingestuft werden. Nun liegt es an den talentierten Beueler Kindern, ihrem „Star-Trainer“ mit ihren guten Leistungen im kommenden Handballjahr den „Heldenstatus“ abzujagen. Flo und die gesamte TSV hätten garantiert nichts dagegen ...

 

TSV Bonn rrh. – w+m E-Jugend – Saison 2017 / 2018

Spieler/innen (Stand: August 2017):
Antonia Ackermann, Jan Braun, Theresa Brunnenmann, Nico Dieterle, Paul Dubois de Montreynaud, Frida Eck, Frithjof Fuchs, Anouar Gabteni, Aurela Haxhiu, Janne Hoffmann, Freja Joeres, Tilmann Imhäuser, Marin Ivanda, Jonas Kaiser, Vanessa Keller, Constantin Klinz, Tom Kost, Ana Krajina, Julian Linnartz, Nick Mon de la Fuente, Keith Montesines, Marissa Morel, Sven Müller, Linda Pfeiffer, Jan Pues, Fabian Rosen, Michael Ruppel, Ana-Sophia Sartory, Antonia Schloms, Tomko Schlummer, Sota Shimizu, Celina Stahlke, Paul Stienen, Tobias Suthoff, Ilyas Tahar-Djebour, Finn Tschoepe, Simon Urban, Louisa Völpel, Oline von Bülow, Ron Walther, Helen Westebbe, Hannah Wiemken und Mia Wilmsmeier.

 

Sowie das Trainerteam:
Florian Benninghoff-Lühl, Christoph Gerhartz, Dennis Herlein, Jenny Herlein, Paula Ohm und Daniel Terehov.