Der blaugelbe Scheibenwischer

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TSV wC - TV Strombach 21:20 (8:5) - TSV mB - TV Weiden 31:37 (17:16) - CVJM Oberwiehl - TSV wB 16:22 (10:11) ------------------------------------- BLADE IV

Blade IV Kaum eine halbe Schulwoche absolviert und schon rein ins knallharte und tiefe Haifischbecken um Meisterschaftspunkte. So was nennt sich dann wohl einen „klassischen Kaltstart“ hinlegen, denn nicht wenige der jugendlichen Akteure musste mit gerade einmal einer kümmerlichen Trainingeinheit sofort wieder zum anspruchsvollen HVM-Spielgerät greifen. So erwischte es die Mädels der weiblichen C- und B-Jugend, sowie die Jungs der männlichen B-Jugend bereits an diesem Samstag – Pützchens Markt musste warten. Wie man es bei einem derart unsensiblen Spieltermin für Beueler Mannschaften auch vermuten darf, war leistungsmäßig bei unseren Teams noch eine Menge Luft nach oben vorhanden, obwohl sich der rechtsrheinische Dreierpack durchaus schon als Appetithappen für die ausgehungerte Handballseele eignete. Der einzige Augenzeuge aller drei TSV-Pflichtpartien am Wochenende war im Übrigen die ausgemergelte Handballseele von David Röhrig, dessen Zustand besorgte Insider zuletzt mit dem dämonischen Auftreten eines blutleeren „Daywalkers“ vergleichen wollten. Eine umso bemerkenswerte logistische Leistung, weil der sportlich „untote“ David am Vormittag doch noch das doppelte Trainingsprogramm von Jochen Schelers Verbandsligateam absolvierte. Es ist nicht wirklich glaubhaft übermittelt, doch einige „Augenzeugen schwören tatsächlich einen heiligen Eid, am Samstag um Schlag 14:00 Uhr vor der Ringarena eine schwarze Kutsche, von einem halben Duzend edler weißer Rösser gezogen, aus rasender Galoppfahrt halten gesehen zu haben. Daran anschließend wollen sie überdies beobachtet haben, wie 8 gnadenlos gut gebaute, in gelb-blauen TSV-Trikots gekleidete Häscher, einen gläsernen Sarg mit einem darin aufgebahrten blonden Jüngling eiligst die Stufen des Beueler Handballtempels hinauf geschleppt zu haben... TSV wC – TV Strombach 21:20 (8:5) Der Beueler Handballfürst „Vlad David IV“ bekam hier wahrscheinlich das erste Spitzenspiel der noch so jungen Oberligasaison serviert. Doch Spitzenhandball war es gewiss noch nicht. Abtasten und abschätzen hieß es in den ersten 5 Spielminuten bei einer 1:0-Führung für die Oberbergischen Gästespielerinnen. Im Beueler Angriff lief noch wenig zusammen, als musste die Abwehr zunächst mal die Kastanien aus dem Feuer holen. Das gelang durchaus eindrucksvoll, denn bis zur 15. Spielminute gelang den Strombacher Mädels kein weiterer Treffer. Bei den Schützlingen von TSV-Trainer Florian Benninghoff-Lühl lief es zwar ebenfalls etwas stockend, aber immerhin 5 Beueler Tore sogen einige der Zuschauer geradezu als neues Lebenselixier in sich auf. Bis zum Seitenwechsel schleppte sich die Partie allerdings mehr schlecht als recht. Nach dem Wechsel mussten sich die Beueler Mädels eines immer heftiger attackierenden Gegners erwehren. Der TVS rückte der TSV immer und immer näher auf die Pelle, die ihrerseits fast nur noch mit dem Verwalten des immer dünner werdenden Vorsprunges beschäftigt war. Reagieren statt agieren. In erster Linie war es der Trefferreigen vom Kreis durch Vanessa Frings und die überaus sicher und cool verwandelten Strafwürfe von Paula Ohm, die unsere weibliche C-Jugend bis zum Ende auf Kurs hielten. Genau so ein trocken verwandelter Siebenmeter von Paula sorgte dann auch rund 40 Sekunden vor Spielende für den entscheidenden Siegtreffer. Es folgte mehr als eine halbe Minute intensivstes Zittern, dann war der erste doppelte Punktgewinn, wenn auch zugegebenermaßen sehr glücklich, im Sack. Mit Schlusspfiff richtete sich dann auch wie aus dem nichts heraus "Vlad“ aus seinem dem Spielfeld zugewandten Schlafgemach auf und entstieg scheinbar auf das Äußerste vital aus seinem gläsernen Jungbrunnen. TSV mB – TV Weiden 31:37 (17:16) Die B-Jugend-Spieler wollten vor dem Spiel einen kurzen, eiskalten Luftzug in ihrer Kabine verspürt haben, da stand urplötzlich Trainer David Röhrig (merkwürdigerweise ohne Spiegelbild) zur obligatorischen Teambesprechung vor der versammelten Mannschaft. Hier hatte das erste Verbandsligaspiel allerdings über weite Strecken große Rasse und Klasse. Beide Teams gingen ein bemerkenswertes Tempo und unsere B-Jugend legte rotzfrech vor. Immer wieder angetrieben vom gut aufspielenden und hoch motivierten Spielregisseur, Julius Palmen, betrug der Vorsprung der TSV zum Teil bis zu 4 Tore. Auch nach dem Wechsel ging es mit offenem Visier und einem alles überragenden Niklas Schurz auf Beueler Seite in diesem wirklich tollen Handballjugendspiel rasant weiter. Niklas traf mit seinem überaus dynamischen Spiel nahezu von jeder Position und sorgte mit entscheidend dafür, dass auch in der 40. Spielminuten noch kein Sieger auszumachen war. Dann aber schwanden leider rasend schnell die Kräfte auf Beueler Seite und die deutlich größere individuelle Klasse der Weidener Gäste setzte sich in der Schlussphase doch noch sehr deutlich und auch etwas ernüchternd durch. Am Ende setzte es jedenfalls eine viel zu deutliche und eine der gezeigten guten Leistung nicht angemessene Niederlage für die Beueler Jungs. Trotzdem bleibt es auch hier abzuwarten, ob es „nur“ Spitzenhandball war und es sich eventuell um gar kein Spitzenspiel gehandelt hat. CVJM Oberwiehl – TSV wB 16:22 (10:11) Dichte, kalte und ungemütliche Nebelschwaden durchzogen am frühen Abend die Oberbergischen Höhenwipfel rund um das malerisch gelegene Wiehl. Wie aus dem absoluten „OFF“ stand Schlag 18:30 h der gerade einmal 600 Jahre junge Beueler Handballfürst auch bei seiner weiblichen B-Jugend der TSV pünktlich zum Anwurf am Spielfeldrand. Und auch hier erlebte der Coach in Doppelfunktion ein Mädchenspiel, bei dem beide Teams noch reichlich Luft an die obere Leistungsgrenze ließen. Am 20. Februar diesen Jahres berichteten wir genau an dieser Stelle von der besten CVJM-Spielerin, Denise Szakacs, die uns seinerzeit fast im Alleingang aus dem weiblichen HVM-Halbfinale der C-Jugend geworfen hatte. Und genau diese Denise sorgte natürlich auch jetzt wieder für gehörig Unruhe in den Beueler Abwehrreihen. Doch drei entscheidende Faktoren sorgten dafür, dass unsere weibliche B-Jugend die zwei wichtigen Auftaktzähler dennoch mit auf die Rückreise nehmen durfte: 1. Hatte Annette Büllesbach das Spiel der zuvor erwähnten besten CVJM-Spielerin nach einer Halbzeit endlich gelesen und die ihr vom Trainer an die Hand gegebenen Gegenmittel verstanden. Fortan bekam Szakacs kaum noch einen Stich gegen die fleißige Annette und die TSV konnte sich dadurch stetig absetzen. 2. Entschärfte TSV-Torfrau Lisa Haschen beim Stande von 14:12 für ihre Farben einen „Monsterball“ und raubte Oberwiehl damit empfindlich einen zusätzlichen Nerv. 3. Zeigte insbesondere TSV-Neuzugang Valerie Hüser im Angriff ihr unbestrittenes Talent und sorgte mit wichtigen Treffern für einen am Ende sogar noch relativ klaren Auswärtserfolg. Zufrieden trabten hernach die 6 stolzen Schimmel mit ihrem Meister zu Tal, um beim Verlesen der samstäglichen Bundesligaergebnisse und der dabei übermittelten 1:2 Niederlage des Bundesdeutschen Meisters doch wieder in jähe Schockstarre zu verfallen...