Dronninglund, die Woche und die TSV
Do you remember?
Für die fast fünfzigköpfige Beueler Reisedelegation ging gestern im nunmehr durchgängig sonnigen Dronninglund eine tolle Reisewoche zu Ende. Dabei stand natürlich der Handball im Mittelpunkt, aber auch viele wertvolle Erfahrungen und Begegnungen. Das galt sowohl für die interne Gemeinschaft, wie aber genauso für das Kennenlernen vieler neuer Jugendlicher. Sicher eine schöne, lohnenswerte Woche, von der man noch lange zehren kann und sich immer wieder gerne zurückerinnern wird: „… und kannst Du Dich noch an Dronninglund 2016 erinnern?“
Neben den vielen nationalen oder internationalen Dates, dürfte es aber auch eine lohnenswerte Erfahrung für die TSV-Teams in diesem Jahr gewesen sein, auch nach anfänglichen Misserfolgen gegen (zu) starke Konkurrenz, trotzdem weiter mit Spaß seinen sportlichen Weg zu verfolgen und im Laufe des langen Tournaments dann doch für seine Beharrlichkeit belohnt zu werden. Exemplarisch haben es so die beiden Mädchenteams sogar bis in die B-Finalspiele geschafft.
Das der Spannungsbogen für alle Mannschaften in jeder Altersklasse hoch bleibt, bekommen Dronninglundcup-Chef, Simon Aagaard Poulsen und seine bewährte Orgatruppe, mit ihrem ausgetüftelten Turniermodus jedes Jahr wunderbar hin. Sicher ist der Dronninglund Cup auch ein wirtschaftlich lohendes Unternehmen und wirft vermutlich auch eine gute Marge ab, aber der Preis rechtfertigt den Aufwand. Und weder Dronninglund IF, noch Hjallerup IF, machen den Eindruck, im Geld zu versinken. Die Veranstalter vermitteln zu jederzeit, dass sie sich auch bei den kleinen Details sehr viel Mühe geben; da wird beispielsweise auch noch das kleinste Fundstück pflichtbewusst zurück an den Mann bzw. an die Frau gebracht. Darum auch hier an alle ehrenamtlichen Helfer und Macher ein „mange tak“, „thank you very much“ oder schlicht „Danke“ für eine wiederum beeindruckende Veranstaltung. Ein ebenso großes Dankeschön gilt im Übrigen auch ausdrücklich für das junge Beueler Begleitpersonal, denn Flo, Bekky, David, Eric und Julius haben es auch in diesem Jahr geschafft, die junge TSV-Meute unauffällig an der langen Leine zu führen – von einigen wenigen Holprigkeiten einmal abgesehen. Das funktioniert offensichtlich gut in dem liberalen und weltoffenen Klima. Nicht vergessen wollen wir bei unserem Rundumdankeschön die HSG Siebengebirge, die abermals ein verlässlicher Kooperationspartner war und sich mit ihrer sportlichen Gesamtvorstellung im Jütland auch schon klar in die Favoritenrolle für den bevorstehenden Vereinsvergleich „HSG vs. TSV“ am 03./04. September gespielt hat.
Aber zunächst noch einmal schnell zurück nach Dronninglund, denn die abschließenden Ergebnisse und Platzierungen lohnen allemal.
Wobei die männliche U14 der TSV, vielleicht das konsequenteste Turnier mit hoher Kontinuität spielte. Im Turnier mit dem größten Teilnehmerfeld glichen Henri, Kilian, Iseah und die restlichen Jungs der männlichen C-Jugend ihre Bilanz immer aus. Auf eine Niederlage folgte prompt ein Sieg. So bleibt man am Ende zwar nur im Mittelfeld des starken und breiten Teilnehmerfeldes, hat aber trotzdem seinen Spaß – hoffentlich. So war das folgerichtig dann auch in den restlichen Gruppenspielen am Donnerstag und Freitag. Einer 10:14 Niederlage gegen Don Bosco Gent (B) folgte ein glatter 5:0-Sieg gegen Sierslev HK (DK). Am Freitag erwies sich Drøbak Frogn IL (NOR) beim 8:12 als zu stark für die TSV-Jungs, während beim abschließenden Spiel das Team von Phoenix Sports (India) in einem vogelwilden Verlauf mit 17:12 bezwungen werden konnte. So blieb für unsere Jungs als einzigem Beueler Team am Freitag noch genügend Zeit für einen lohnenswerten Strandbesuch.
Daraus wurde bei unserer männlichen A bestenfalls ein Kurzbesuch, denn die beschäftigten sich erstaunlich lange mit ernsthaftem Handball und das sogar in der leistungsstarken A-Runde. Dabei konnte die ominöse HSG FuWo (D, ?) mit 18:15 besiegt werden und gegen die bärenstaken Nordmänner von Drøbak Frogn IL (NOR) holten Dubbelmann, Hüsselmann und Konsorten immerhin ein 13:13, während man sich dem späteren Finalisten,dem Dortmunder Club von DJK Oespel-Kley (D), klar mit 7:14 geschlagen geben musste. Mit einem hauchdünnen 13:12 Sieg gegen den HV Hellas (NL) sicherten sich die Beueler Jungs sogar noch die kaum erwartete Halbfinalteilnahme. Hier war der Weg für das A-Team der TSV Bonn dann aber abrupt zu Ende, denn gegen die Nachbarn von der HSG Siebengebirge setzte es am Freitagabend eine herbe 8:18 Klatsche. Tröstend war dann aber, dass sich der ambitionierte Nordrheinligist erstmals in Dronninglund in die Siegerlisten eintragen konnte. Glückwunsch dazu aus der rechtsrheinischen Tallage zum ersten Internationalen Titel von Schorsch Moitzfeld seit der „Goldenen Rose vom Wörthersee“…
Wobei – so ein ganz klein wenig durfte die HSG ja doch schon einmal vor elf Jahren einen wertvollen Dronninglund Sieg bejubeln. Unserem hellwachen Chronisten, Jörg Niebel, sei Dank, denn Los Nablos konnte sich als seinerzeit zuständiger Headcoch noch genau an die damalige C-Jugend (90/91) der „TSV“ erinnern, die in der Besetzung Flo Benninghoff, Kilian Busch (!), Christian Fech (!), Felix Heldmann (!), Felix Kaspar, Lukas Kaspar, Felix Lahr, Willi Meiling (!), David Röhrig, Simon Röhrig, Max Schnürle und Kiko Schöneseiffen bislang einmalig einen Titel aus Dänemark mit nach Hause an die Ringstraße bringen konnten. Chapeau Jörg, für die eindrucksvolle Faktenübermittlung!
Zurück zur Gegenwart, zurück zur weiblichen C-Jugend. Die kamen ja zu Beginn gar nicht gut mit der Internationalen Spielweise zurecht und wurden ein wenig selbst über sich enttäuscht, in der Vorrunde mit lediglich einem Sieg nur Letzte. Dann aber eine verblüffende Verpuppung in der Trostrunde. Der SC Bottrop (D) wurde filmreif mit 12:11 geschlagen, die Zweite von Dronninglung IF (D) wusste beim Beueler 11:10-Sieg, wie sich gute Gastgeberinnen verhalten und vor dem 16:12-Sieg der TSV gegen den Handballclub Du Pays Rochois aus dem Département Haute-Savoie hieß es nur noch: “…her mit den kleinen Französinnen!“ Jetzt hatten Cako, Luzie, Sarah und ihre Freundinnen endgültig Blut geleckt. Im Viertelfinale wurde die HSG Siebengebirge mit ganz viel Spaß, Purzelbäumen, Radschlag und politisch korrektem Erdbebenalarm beim 17:11 deutlich in Schach gehalten und mit der vermutlich besten Turnierleistung gewannen die Beueler Mädchen am Freitagabend auch das Halbfinale gegenLyngby HK mit 11:10. Damit stand die von Bekky und Kappa betreute Mannschaft völlig unverhofft im B-Finale am Samstagmorgen. Und auch gegen die brettstarken Norwegerinnen von Nordbygda Håndball, denen man noch in der Vorrunde klar unterlegen war, sah es lange nach einer Minisensation rrh. aus. Zum Seitenwechsel führten unsere Mädels sogar noch mit 6:5. In der zweiten Halbzeit ging dann aber ein wenig die Luft aus und Nordbygda konnte sich doch noch erwartungsgemäß mit 14:11 durchsetzen. Trotzdem ein unvergleichlich geiles Turnier der weiblichen C-Jugend.
Für das weibliche U18-Team der TSV war die Vorrunde mit dem vorletzten Gruppenplatz ja eher ernüchternd ausgegangen. Die anschließende B-Runde wurde dann zu einer rein Französisch – Deutschen – Angelegenheit. Die Beueler Mädchen um Elisabeth Hesse-Edenfeld und Laura Lübcke rasierten dann jedenfalls in Reihenfolge Union Pays d'Aix Bouc Handball (F) mit 24:9, dann den TVE Sehnde (D) mit 20:3, die DJK Oespel-Kley (D) mit 12:7 und abschließend auch Handball Du Pays Rochois (F) klar mit 14:8. Damit tauschten auch unsere jungen Damen einen Strandbesuch gegen das B-Finale am Samstagvormittag ein. Hier waren im Laufe der Woche zum dritten Mal die Westfälischen Mädels von der DJK Oespel-Kley (D) die Kontrahentinnen und die waren nach ihren Negativerfahrungen aus Vor- und Zwischenrunde auch beim dritten Mal mit 11:18 deutlich in der Hinterhand. Damit trug sich die TSV also doch wieder in die (kleine) Siegerliste des Dronningluncups ein. Glückwunsch dazu!
Anschließend wurde noch das Halleninferno in Halljerup Skole aufgeräumt, Müll beseitigt und das Seucheneinsatzkommando aktiviert. Benninghoff Reisen verspätete sich zwar leicht mit dem Bus für die Rückfahrt, was aber zumindest noch das Zuschauen beim HSG-Finale ermöglichte und gegen 16.00 h rollte das Gefährt mit den übermüdeten Beueler Handballkriegern dann unter großem Hallo vom Turniergelände in Richtung „good old Germany“. Bye, bye Dronninglund, auf Wiedersehen in Dänermark - vielleicht in 2018?