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TSV aktuell, die blaugelben Spieltagsgeschichten

Geschrieben von der rot-weißen Zecke. Veröffentlicht in News

Echte Liebe

Mit diesem Slogan wirbt und beschreibt DFB-Pokalsieger und Champions League Teilnehmer, Borussia Dortmund, sein inniges Verhältnis zu den eigenen Fans. Echte Liebe? Unbedingt, auch wenn der große BVB an diesem Samstag eine klitzekleine Romanze dem Beueler Handballverein der TSV überlassen musste ...

 

Sicher leckt man sich heute im Dortmunder Lager nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern noch gehörig die Wunden. Handballpapa Winni Rapp jedenfalls, war gestern stolzer Besitzer von gleich vier Tickets für das Schlagerspiel des 11. Bundesliga-Spieltages. Dumm nur in diesem Zusammenhang, dass die Familie gleich fünf Rappen-Köpfe zählt und natürlich alle nicht ganz uninteressiert am glitzernden Sportevent unter gleißendem Flutlicht im Signal Iduna Park waren. Sauschwere Entscheidung, wer bleibt zuhause? Was tun?

 

Sohn Felix, talentierter Spieler der TSV C-Jugend, ergriff am Samstagmorgen selbstbewusst die familiären Zügel des Handelns, indem er sich nach reiflicher Überlegung zu einer freiwilligen, nachmittäglichen Trainingseinheit mit den Handballkumpeln und dem anschließenden Support der TSV-Frauen und Männer bei deren abendlichen Regionalligaspielen entschied. Höchst bemerkenswert für einen Dreizehnjährigen. Nix Dortmund - Bayern, lieber TSV rechtsrheinisch. Echte Liebe? Sicher zunächst nur eine kleine Episode, aber trotzdem sehr, sehr gut in diesem Zusammenhang, dass so eine junge Schwärmerei nicht gleich enttäuscht oder gar im Keime erstickt wird. Doch die beiden Beueler Galaauftritte der Frauen und Männer dürften nicht nur Jung-Felix in seiner tapferen Entscheidung nachdrücklich bestätigt haben. Das war tatsächlich über weite Strecken Handball zum Verlieben. Und wer weiß, vielleicht wird daraus ja eines Tages tatsächlich echte Liebe...

 

 

BES-KL: RSV 3. Frauen – FC Hennef 25:17 (15:7)

Das einzig „irdische“ Heimspiel der TSV an diesem Wochenende. Gute, leckere Kreisliga-Kost nach „Joana Art“. Immerhin 12 Beuelerinnen stellten ein prima deckungsstarkes und teilweise auch spielfreudiges TSV-Team, das mit diesem Sieg in die ungefährdeten Regionen der Liga vorstößt.

 

 

WHV-RL: TSV 1. Frauen - SC Fortuna Köln 35:20 (17:8)

tsv bonn frauen 10713

Rumms! Da wurden die Kölner Südstadtkanonen aber mit mächtig lautem Knall und viel Pulverdampf aus dem Bunker an der Ringstraße geschossen. Dass die Beueler Mädchen richtig, richtig heiß auf dieses Match waren, konnte man bereits bei den konzentrierten Trainingseinheiten unter der Woche spüren. Coach Jochen Scheler bereitete seine Lieben in den vergangenen zwei Wochen zielgerichtet und sehr intensiv auf das Verfolgerduell mit der bislang unbefleckten Fortuna vor. Zudem fühlte sich Marie & Co., gerade nach der Niederlage in Königsdorf, etwas vorschnell aus dem Kreis der ambitionierten Bewerberinnen der Liga ausgeschlossen. War der Sieg in Straelen noch etwas wackelig, aber natürlich gut für die Seele, wurde es jetzt höchste Zeit, auch mal wieder das volle Potential auszuschöpfen. Das gelang höchst eindrucksvoll.

 

Von Sekunde eins ging die TSV mit Vollgas in die Partie. Die bewegliche 3:2:1-Deckung mit der jederzeit zuverlässigen Torfrau Marie im Rücken, bildete wieder einmal die Grundlage für eine brettstarke Leistung. Auch im flotten Angriffsgalopp leisteten sich unsere Frauen wenig bis anfangs gar keine Fehler. Insbesondere der vor Spielfreude sprühende Maja Klingenberg, gehörte das bereits (vor)entscheidende erste Spieldrittel. Entweder netzte „Mäj-Jäj“ frech selber oder bediente trefflich ihre agilen Mitspielerinnen, wie Claudi, Carina oder auch die vorzügliche Marielle. Nach einem Treffer von Hannah Wilhelms hieß es nach exakt 18. Spielminuten 12:4 für die TSV und die Kölnerinnen hingen schwer angeknockt in den Seilen. Angeführt von ihrer auch gestern wieder torgefährlichsten Spielerin, Hannah Haase, gestalteten die Gäste das Spiel bis zum 13:7 etwas hoffnungsvoller, aber ein Team Time Out von Scheler ordnete die Beueler Reihen beruhigend und bis zum Halbzeitpfiff waren die Fronten beim 17:8 weitestgehend wieder geklärt.

 

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Beueler Mädchen hoch konzentriert und ließen die Fortuna nie mehr ernsthaft in das Spiel zurückkommen. Diszipliniert wurde immer wieder der empfohlene Weg über die Außenpositionen oder die weiterhin toll harmonisierende Achse - „Klingenberg-Senel“ - gesucht. Klar, dass der Jochen mit dem gesamten Team und der gezeigten Form hoch zufrieden war, die er auch gerne für das nächste Spitzenspiel am Samstag, 18.11.2017 bei Tabellenführer Strombach ( 18:00 h, Eugen-Haas-Halle, GM) konservieren würde. Tolle Leistung, gerne mehr davon.

 

 

WHV-RL: TSV 1. Männer - TV Alderkerk 35:17 (17:6)

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Zeit zum Abheben? Besser nicht und doch gilt es auch dieses Spiel maßvoll zu beschreiben und einzuordnen. Ein Beueler Sieg mit +18 gegen einen Gegner mit solch individueller Klasse? Eigentlich unfassbar!

 

8. Minute, 5:1: Frühes, erstes Team Time Out durch Alderkerk. Coach Mathias Sommer schwant Böses, denn seine Angreifer verzetteln sich immer wieder in der nahezu perfekt agierenden Beueler 3:2:1-Deckung.

 

21. Spielminute, 13:3: Zweite Auszeit der Gäste. Längst hat das Sommerteam eine deftige Winterdepression erfasst. Denn der fantastische TSV-Keeper, Jan Schäper und seine Vorderleute, werden für die TVA-Angreifer immer mehr zum defensiven Buch mit sieben Siegeln.

 

Spielminute 30, 17:6: Erste Unterbrechung der Heimseite durch Coach, David Röhrig. Zumindest die Vorentscheidung ist da nach einer fantastischen Vorstellung seines Teams bereits gefallen. In einem wahren Angriffswirbel erspielen sich die wie entfesselt agierenden Onnebrink, Bullerjahn & Co. turmhohe Feldvorteile. Etwas übermütig, aber erfolglos, wird noch ein „Kempa“ initiiert, was aber den tollen Gesamteindruck der TSV in Durchgang eins nicht schmälert. Nahe dran am Handball zum Verlieben.

 

Halbzeit. Für alle Beobachter ist klar: halten die Beueler noch 10 bis 15 Minuten halbwegs dieses Niveau, können sie die Partie nicht mehr verlieren.

 

Alderkerk kommt wütend aus der Kabine und kämpft zunächst mit Macht um die Ehre. Doch Bullerjahn, Lauktien und Rohloff setzen entscheidende Nadelstiche. Überhaupt Kreisspieler Rohloff: Regionale Weltklasse! Nicht ganz zufällig wird der Dani mit acht Buden zum „Man of the Match“ und profitiert dabei allein sechsmal von der filigranen Vorarbeit seines Regisseurs, Florian Benninghoff-Lühl. Eine kreuzgefährliche Achse.

 

48. Minute, 26:14: Die Entscheidung ist lange gefallen und das Spiel „verflacht“ zu einer Partie, wo einer Mannschaft so gut wie nichts mehr gelingen mag und sich auf der anderen Seite ein Team in einen kleinen Handballrausch spielt. Nur Kreisspieler Mumme und Linkshänder Reich wehren sich noch ernsthaft.

 

60. Minute: Feierabend und Feierstimmung.

 

Wie geht man jetzt mit so einer rechtsrheinischen Sternstunde um? Sicher hat die TSV bislang die Gunst des Spielplanes genutzt. Das Abstiegsgespenst wird sein Unwesen definitiv woanders treiben müssen, andererseits gibt es an der Ringstraße aber auch keinen Aufstiegsplan. Die Liga wird sich weiter in Langenfeld oder Ratingen oder sonst wo nach einem Favoriten umsehen müssen. Apropos Ratingen mit Trainer, Khalid Khan. Das ist der nächste attraktive Heimgegner am 11.11.2017 (19:30 h) im „Alaaf- oder Helau-Heimspiel“. Wäre nett, wenn bis dahin die Röhrig-Truppe wieder gründlich geerdet und mit 100% konservierter Form aufläuft. Wir freuen uns darauf!

 

die Bilder zu den beiden Spielen der 1. Vertretungen des TSV...