JSG Update: Handball made in Bonn
Dä Plan
Bonner JSG reckt und streckt sich
Ich kenn ene der ene kennt der sät da jeht noh jet …
Mitten in der Saison 21/22, ist vor der Saison 22/23. Und die will auf dem strategischen Reißbrett sehr gut vorbereitet und geplant sein. Mittlerweile hat sich die männliche Jugendspielgemeinschaft bei den vier Bonner Stammvereinen nämlich etabliert. In Godesberg, Poppelsdorf, Geislar-Oberkassel und Bonn-Beuel hat man nach drei Jahren verstanden, dass dem heimischen Handball nicht geschadet wird, sondern die gemeinsame Sache gefördert werden soll. In der Spitze bedeutet das intensives und anspruchsvolles Training und die ständige Weiterentwicklung auf mindestens zwei Ebenen pro Jahrgang, allerdings ohne dabei den eher gemütlichen Ortsteil-Handball „just for fun“ verhindern zu wollen. Jeder nach seinem Gusto und alles geht, nichts muss.
- Bonner JSG reckt und streckt sich
- Zur Gegenwart der Bonner JSG …
- BES-KK: TVE Eiche 02 Bad Honnef - JSG C6 HSG 10:20 (5:7)
- BES-KL: HV Erftstadt - JSG C5 TSV 17:37 (6:22)
- HVM-OL: ASV Schwarz-Rot Aachen - JSG C2 27:35 (14:15)
- HVM-OL: VfL Bardenberg - JSG B2 16:29 (8:11)
- WHV-RL: HC Weiden 2018 - JSG B1 20:30 (6:13)
- HVM-OL: JSG A2 - BTB Aachen II 22:23 (12:13)
- WHV-RL: HSG Homberg-Rheinhausen - JSG A1 19:31 (5:15)
Im dritten Jahr nach Gründung der JSG hat man sich kennen gelernt und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut. Neben den wichtigen persönlichen Begegnungen, liest sich auch die sportliche Zwischenbilanz flüchtig gut. Nahezu überall mischen die Bonner Jungs mit, in den anspruchsvollen Ligen am Mittelrhein und Nordrhein - teilweise sogar schon ganz weit vorne. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die JSG in ihrer derzeitigen Form „ein junger, kraftvoller Löwe an der Kette“ ist, der sich im absoluten Erfolgsfall nicht frei entfalten könnte. Höchste Zeit also für den nächsten Schritt.
Denn der Westdeutsche Handball Verband und erst recht der Deutsche Handball Bund lassen bei ihren Wettbewerben nur reinrassige Spielgemeinschaften zu, was nach deren Statuten nichts anderes heißt, dass die JSG weiblich oder männlich, bis hinunter zur D- und E-Jugend gebündelt sein muss. Ob diese Regelung nun tatsächlich gut ist für den Handballsport und für die zur Zeit viel beschworene Diversität, ist strittig. Aber nur mit Erfüllung dieser Formalie können Teams der Bonner JSG, wie von Präsident Ludger Santen prophezeit, eines Tages an Westdeutschen Meisterschaften oder gar darüber hinaus an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen bzw. in der Jugend Bundesliga (JBLH) spielen. Und dieser Tag könnte gar nicht mal so fern sein.
Am vergangenen Sonntagabend (30.01.) hastete Florian Benninghoff-Lühl kreuz und quer durch die Bonner Nacht, um alle notwendigen Unterschriften unter einen neuen JSG-Vertrag einzusammeln, damit pünktlich zum Meldetermin (31.01.) der Saison 2022/2023 unsere Jungs uneingeschränkt gemeldet werden. Roar, der Bonner Löwe sprengt alle Ketten!
Die Liste der Mannschaftsmeldung von E- bis hinauf zur A-Jugend an die Verbände ist schon der Wahnsinn und stellt allein schon quantitativ eine große zentrale Verantwortung dar. Doch gerade bei den kleinsten Handballern (E + D) soll im Grunde alles in der dezentralen Zuständigkeit von GTV, HSG, PHV und TSV bleiben, halt nur unter dem warnen Deckmantel der Bonner JSG. Um aber doch ein erstes Kennenlernen einzufädeln, wird für den älteren D-Jugendjahrgang (zukünftig 2010) ein regelmäßiges Fördertraining angeboten. Für die ambitionierten Teams heißt es dagegen nach Ostern: Feuer frei, greift nach den Sternen! Regionalliga, WHV-Play-Offs, Final-Four, Deutscher Meister Bonn!
Aber Vorsicht: vom schnöden planen, wilden träumen oder nur dumm labern hat noch niemand etwas gewonnen. Gut Ding will Weile und eine solide Grundlage haben. Darum melden die Bonner JSG Macher ihre A1-Jugend auch voller Demut und Vorsicht zur JBLH-Qualifikation 22/23. Mal vorsichtig sehen, was geht. Die Einschränkungen sind jedenfalls weg und die Jungs 04/05 haben schon jetzt richtig Bock auf die Herausforderung. Und selbst, wenn es nicht direkt fluppt, vielleicht ja ein Jahr später?
Für die in Zukunft (un)gedrosselt aufspielende Bonner JSG ist die Erweiterung jedenfalls der nächste, behutsame und logische Entwicklungsschritt. Klingt nach einem guten Plan - ohne Druck und Zwang: alles geht, nichts muss.
Zur Gegenwart der Bonner JSG …
BES-KK: TVE Eiche 02 Bad Honnef - JSG C6 HSG 10:20 (5:7)
BES-KL: HV Erftstadt - JSG C5 TSV 17:37 (6:22)
Gutes Spiel von den Bonn-Beueler Jungs, die durch eine starke Abwehr und den gewohnt aufmerksamen Keeper Paul untermauert wurde. Durch viele schnelle Ballgewinne konnte das Team von Lucas „Uwe“ Ufer einfache Tore im Gegenstoß erzielen. Auch in vielen 1:1-Situationen war Bonn meist überlegen. Schöne Leistung für die zuvor arg gebeutelte Fünfer-Truppe der JSG.
HVM-OL: ASV Schwarz-Rot Aachen - JSG C2 27:35 (14:15)
Das erwartet schwere Spiel für die Swawoll-Sieben, weil Aachen defensiv sehr eng und kompakt stand - einfach unangenehm. So blieb es bis weit in die zweite Halbzeit ein „enges Höschen“ (21:22, 35‘), bevor sich die JSG mit dem treffsicheren Mika Kästner mehr und mehr durch- und absetzen konnte. Am Ende sprang ein zu deutlicher Auswärtssieg für die Bonner heraus.
HVM-OL: VfL Bardenberg - JSG B2 16:29 (8:11)
Die B2 schaffte es zunächst leider nicht, den Schwung von gestern (als das Team zu großen Teilen die A2 stellte) mitzunehmen. Am Anfang eine leider etwas zähe Partie mit einigen Fehlwürfen und zu statischem Angriff. Abwehr in Ordnung, beide Keeper stark.
Zweite Halbzeit komplett verändert. Kleine Deckungsfehler abgestellt und robuster verteidigt. Daher viele Ballgewinne mit anschließenden einfachen Konterchancen. Der Angriff dynamischer, mutiger und mit besserer Wurfquote. Jakob Severin überragend von LA und RM - insgesamt neun Tore. Mit dem zweiten Durchgang war Trainer Peter Brück dann doch sehr einverstanden. Der Start ins Spiel war allerdings stark verbesserungswürdig.
WHV-RL: HC Weiden 2018 - JSG B1 20:30 (6:13)
Who the fuck is Baumgart?
Die B1 wie der FC ohne Steffen Baumgart auf der Bank. Coach Julius und Franz meldeten Panne auf der BAB4 bei der Anfahrt. So musste Spielerpapa, Bernd Binnenbruck, als Coach ran. Da fühlt man sich auch als klarer Favorit etwas verunsichert. Und da auch obendrauf noch alle drei Linkshänder im Kader nicht zur Verfügung standen, war die Aufstellung sogar leicht knifflig. Aber insbesondere Kevin oder ein zweiter Kreisspieler lösten die Aufgabe nach Kräften und seriös. Seriös und effektiv arbeitete auch die 3:2:1-Abwehr in Durchgang eins, die Weiden kaum zur Entfaltung kommen ließ. Im 6:0 sah das nach der Pause leider deutlich schlechter aus, aber in Gefahr war der Sieg trotz durchgängig nicht guter Chancenverwertung zu keiner Zeit. Glückwunsch an Interimscoach Bernd zum makellosen Auswärtssieg. Damit hält die B1 mit nunmehr 10:2 Punkten weiterhin Kontakt zur Spitzengruppe der Nordrheinliga.
HVM-OL: JSG A2 - BTB Aachen II 22:23 (12:13)
Die A2 zeigte gegen die favorisierten Gäste aus Aachen heuer das beste Spiel der laufenden Saison. In den vergangenen beiden Spielen gegen den BTB, musste die JSG jeweils um die 20 Gegentore aus Kontern schlucken. Diesmal lief das wesentlich besser bei nur einem erfolgreich verwandelten TG der Burtscheider Jungs, weil Trainer Peter Brück die A2 vorher nochmals explizit auf die Stärke der Gäste hingewiesen hatte. Zudem half der starke JSG-Keeper Cyprian seiner sehr bemühten Abwehr. Das funktionierte aber alles nur, weil der Bonner Angriff sehr konzentriert und fehlerfrei spielte. Es muss es auch nicht immer das „große Einmaleins“ sein. Gezielte Einläufer von außen als Auslösehandlung, brachten immer wieder Jacob Etzold und Nils Lehnen in aussichtsreiche 1:1–Situationen, die besonders der sonst in der B4 beheimatete Shooter sehr clever nutzte. Mit satten sieben Treffern wurde Nils von seinem Coach spontan, aber einstimmig zum „Man of the Match“ gewählt.
Nach dem Pausentee zog der Spitzenreiter aber 10 Minuten energisch die Zügel an und lag zur 40. Spielminute urplötzlich mit +7 in Front. Aber mindestens so intensiv wehrte sich das junge Bonner Team und robbte sich in ihrer stärksten Phase wieder auf -2 heran. Den absolut entscheidenden Ausschlag contra JSG gab aber leider die desaströse Quote vom Siebenmeterpunkt mit 3/8. Wirklich schade, dass die gute Leistung nicht mit Zählbarem belohnt wurde.
WHV-RL: HSG Homberg-Rheinhausen - JSG A1 19:31 (5:15)
Sehr souveräner Auswärtssieg der Bonner Junioren-Erstvertretung beim bislang punktlosen Tabellenvorletzten aus dem linksrheinischen Duisburg. Mit einem aufmerksamen Keeper Islam hinter der agilen 3:2:1-Deckung, machten es die diesmal von Florian Benninghoff-Lühl betreuten Jungs der JSG, der gastgebenden HSG sehr, sehr schwer. Da brauchte es im Angriff nicht einmal die ganz großen sportlichen Zaubereien. Mit solidem Handball war im Grunde schon zur Halbzeit die Entscheidung gefallen. Es ist der ehrenwerten Kombination aus Homberg und Rheinhausen hoch anzurechnen, dass sie auch nach dem Seitenwechsel nie aufgab und die auf 6:0 umformierte JSG-Deckung mehrfach in Verlegenheit brachte.
Die auffälligsten und besten Bonner Akteure waren diesmal die beiden zentralen Abwehr- und Kreisspieler, Bent und Ben. Wobei Platzhirsch und Geburtstagskind Bieler von den Schiedsrichtern ausgerechnet an seinem Jubeltag eine höchst umstrittene rote Karte geschenkt bekam. Happy Birthday, Bent! Aber auch sein junger Herausforderer Eickhoff kommt in gleicher Funktion auf zentraler Position immer besser zurecht. So löste er für seine immerhin fünf Treffer ohne eine einzige Fahrkarte. Die Olympische Biathlon Staffel am Morgen wäre gewiss neidisch gewesen. Da scheint sich auf einer so wichtigen Position ein äußerst leistungsstarkes Duo (bzw. mit dem derzeit noch verletzten Leo zukünftig sogar ein Trio) zu entwickeln.
Mit diesem Sieg ist die Bonner JSG nach ihrem schwachen Saisonstart mittlerweile im oberen Tabellendrittel der Nordrheinliga angekommen und macht einen sehr gefestigten Eindruck.